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NRW baut Islamismus-Präventionsprogramm “Wegweiser” aus

Die nordrhein-westfälische Landesregierung erweitert ihr Präventionsprogramm „Wegweiser“ gegen islamistischen Extremismus. Die neue Website www.wegweiser.nrw.de mit Live-Chatfunktion ermögliche Ratsuchenden jetzt auch abends und am Wochenende, sich anonym und vertraulich an die Beraterinnen und Berater von „Wegweiser“ zu wenden, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. „Prävention muss da beginnen, wo Radikalisierung beginnt. Das passiert heute mehr und mehr in Sozialen Medien.“

NRW sei das erste Bundesland, in dem es diese Online-Chat-Variante der Beratung gebe, ergänzte der Leiter des NRW-Verfassungsschutzes, Jürgen Kayser. Datenschutz und Anonymität für die Ratsuchenden seien gewährleistet. „Es müssen keine Namen und kein Geburtsdatum angegeben werden.“ Das Chatmodul erhebe und speichere auch keine IP-Adressen. Nur so könnten die Beratenden Vertrauen herstellen. Neben der Internetseite mit neuem Logo und Chatfunktion sei „Wegweiser“ künftig auch auf YouTube, Instagram und Facebook zu finden, hieß es.

Das 2014 gestartete Präventionsprogramm „Wegweiser“ richtet sich an junge Menschen, die bereits mit der islamistischen Szene sympathisieren oder sich zu ihr hinwenden. Auch Eltern, Lehrkräfte oder Freunde können sich den Angaben zufolge bei Fragen zum Umgang mit islamistischen Tendenzen bei Jugendlichen an die mehr als 80 Beraterinnen und Berater an landesweit 25 Standorten wenden. Die Bereitstellung einer Online-Komponente des Wegweiser-Programms ist Teil des in der vergangenen Woche von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) vorgestellten 10-Punkte-Plans der Landesregierung gegen Antisemitismus.