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Niedersachsen unterstützt Kampf gegen Genitalverstümmelung

Niedersachsen beteiligt sich am Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung und unterstützt den Verein „baobab – zusammensein“ mit 155.000 Euro. Nach Angaben der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ lebten, bedingt durch Flucht und Migration, allein in Niedersachsen mehr als 8.000 betroffene Frauen und rund 1.300 Mädchen, denen dieser für Körper und Seele einschneidende Eingriff drohe, teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium am Montag in Hannover mit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gehe davon aus, dass weltweit etwa 200 Millionen Mädchen und Frauen leben, deren Genitalien menschenrechtsverletzend verstümmelt wurden.

Mit dem Geld solle das Projekt „Elikia“ (Hoffnung) des Verein „baobab“ gefördert werden, hieß es. Ziel sei es, Frauen und Mädchen gesundheitlich zu beraten und Hilfsangebote zu vermitteln. Außerdem sollen Mitarbeitende von öffentlichen Einrichtungen wie Jugend- und Gesundheitsämtern, Kindertagesstätten und Schulen, aber auch Gleichstellungsbeauftragte, Beratungskräfte oder Ärztinnen und Ärzte für das Thema sensibilisiert werden.

Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) sagte, die Beratung der betroffenen Frauen und Mädchen sein ein schweres Vorhaben. Darum sei er froh, dass der Verein „baobab“ diese wichtige Aufgabe in Niedersachsen übernehme. Projektleiter Kass Kasadi ergänzte, dass der Verein ehrenamtliche Mitarbeitende suche, die durch eigene Betroffenheit um das Thema wüssten und einen besseren Zugang zu den Gemeinschaften hätten.