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Neues Palais stellt Weihnachtskrippe von Kaiser Wilhelm II. aus

Im Neuen Palais im Potsdamer Park Sanssouci wird in der Advents- und Weihnachtszeit die historische Weihnachtskrippe des letzten deutschen Kaisers gezeigt. Das Kunstwerk sei für einige Wochen aus Bayern als Leihgabe zur Verfügung gestellt worden, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am Freitag in Potsdam mit. Die Krippe aus dem früheren Besitz von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) wird am historischen Aufstellungsort, dem Grottensaal des Schlosses, präsentiert.

Nach Angaben der Stiftung stammt die Krippe von dem in Abensberg in Bayern geborenen Bildhauer und Krippenschnitzer Sebastian Osterrieder. Einer mündlichen Überlieferung zufolge habe er sie 1907 Kaiserin Auguste Victoria (1858-1921) im Berliner Schloss vorgestellt. Dem Kaiser sei die Krippe dann von einem nicht namentlich bekannten Stifter geschenkt worden. Sie wurde den Angaben zufolge bis 1917 jährlich im Grottensaal des Neuen Palais aufgestellt.

Nach dem Ende der Monarchie 1918 gelangte das Kunstwerk den Angaben zufolge im November 1920 in das niederländische Exil Wilhelms II. Dort verliere sich zunächst seine Spur, hieß es. In den 80er Jahren sei die Krippe dann in einem Auktionshaus angeboten und von dem Kunsthändler Johann Kurt Trütschler aus Adlhausen erworben worden.

Seit den 90er Jahren habe er die Krippe dem Stadtmuseum Abensberg, das bereits einen Großteil des Osterrieder-Nachlasses verwahrte, zum Kauf angeboten, hieß es. Nach der Gründung eines Krippenvereins vor mehr als 20 Jahren sei das Kunstwerk dort mit Spenden angekauft worden. Es wird regulär in der Dauerausstellung des Stadtmuseums Abensberg gezeigt.