Tradition und Religion: Das Wappen des neuen südsudanesischen Kardinals Stephen Ameyu Martin Mulla mischt christliche und afrikanische Elemente. So symbolisierten die Speere im Siegel des 59-Jährigen neben dem Leiden Jesu gleichzeitig auch die Tradition des ostafrikanischen Landes, berichtet der Nachrichtendienst ACI Africa (Wochenende).
“Die Speere stehen für unsere traditionelle Lebensweise”, erklärte demnach der Generalvikar der Erzdiözese Juba, Nicholas Kiri. Daneben erinnerten die Waffen aber auch an Jesus, der die Menschen durch sein Leiden von Sünden befreit habe. Ein weiteres markantes Element des neuen Kardinalswappens sind zwei traditionelle Trommeln. Diese symbolisieren laut Kiri die “Freude”, welche die lokale Bevölkerung mit ihrem Glauben verbindet.
Mulla wurde am Samstag gemeinsam mit 20 weiteren Geistlichen von Papst Franziskus offiziell ins Kardinalskollegium aufgenommen. Er äußerte Hoffnung, dass sein neuer Titel den Friedensprozess vorantreiben werde. Selbst wolle er weiter “unermüdlich” für ein Ende der Gewalt im Südsudan und bei dessen Nachbarn eintreten.
Der christlich geprägte Südsudan spaltete sich 2011 vom Sudan ab. Während der jüngste Staat der Welt von ethnischer Gewalt und Kämpfen um Ressourcen heimgesucht wird, herrscht im Sudan seit knapp einem halben Jahr Krieg zwischen der Armee und Paramilitärs.