Die Tageszeitung „Neue Westfälische“ in Bielefeld hat einen Ausbau ihrer Lokal- und Regionalberichterstattung angekündigt. Zugleich solle die Produktion der überregionalen Mantelseiten durch eine stärkere Kooperation mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vereinfacht werden, sagte Geschäftsführer Klaus Schrotthofer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die eigenständige landespolitische Berichterstattung aus dem Düsseldorfer Korrespondentenbüro werde uneingeschränkt fortgeführt.
Der Umbau der Redaktionsgemeinschaft werde im Bereich der Redaktion ohne Kündigungen umgesetzt, unterstrich der Geschäftsführer. Lediglich im Bereich Layout/Grafik sei nach jetzigem Stand mit zwei Kündigungen zu rechnen. Alle Redakteurinnen und Redakteuren erhielten eine Perspektive, etwa in der Redaktionsgemeinschaft OWL oder in den Lokalredaktionen. In den Lokalredaktionen sollen „in noch nicht beziffertem, aber erheblichem Umfang neue, zusätzliche Stellen“ geschaffen werden.
Spielraum dafür werde durch eine „deutliche Vereinfachung des bisherigen Produktionsverfahrens für die Print-Mantelseiten“ gewonnen, erklärte Schrotthofer. Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2024 sollen die überregionalen Seiten vom
Redaktionsnetzwerk Deutschland komplett zugeliefert werden. Bislang wurden diese Seiten von der „Redaktionsgemeinschaft der ostwestfälisch-lippischen Verlage“ für die „Neue Westfälische“, das „Haller Kreisblatt“, die „Lippische Landes-Zeitung“ und das „Mindener Tageblatt“ produziert.
Die Inhalte der überregionalen Seiten kämen wie bisher von Nachrichtenagenturen und dem RND, hieß es. Regionale Inhalte aus den Bereichen Wirtschaft und Kultur sollten künftig zielgenauer nach den Leserinteressen „in den verschiedenen Teilen des Verbreitungsgebietes ausgesteuert“ werden.
Die Regionalseiten „Zwischen Weser und Rhein“ und Regionalsport werden demnach weiterhin eigenständig in Bielefeld erstellt. Die Titelseiten sowie die Kommentare sollen mit regionalen Inhalten ergänzt werden. Damit werde sich der Print-Mantel auch künftig deutlich durch sein regionales Profil von Mitbewerbern unterscheiden, betonte Schrotthofer.
Regionale Medienhäuser wie die „Neue Westfälische“ könnten „ihre Leserinnen und Leser ganz eindeutig wegen ihrer regionalen und lokalen Inhalte für Abonnements gewinnen und dauerhaft binden“, betonte der Geschäftsführer. Es sei daher „sehr sinnvoll, die redaktionellen Ressourcen im regionalen und lokalen Bereich zu stärken und weniger Aufwand für die Produktion überregionaler Print-Seiten zu betreiben“.