Artikel teilen:

Neue BR-Doku “Wie der Nahostkrieg Deutschland spaltet”

Am 7. Oktober jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Eine BR-Dokumentation hat festgehalten, wie der Krieg in Nahost sich seither auf Deutschland auswirkt.

Ein Jahr nach dem Ausbruch des Nahost-Krieges sind die Folgen auch in Deutschland unübersehbar. Seit dem 7. Oktober 2023 haben sich Statistiken zufolge antisemitische Vorfälle hierzulande vervierfacht; auch die Islamfeindlichkeit nahm stark zu. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) am Sonntag mitteilte, ist ab sofort in der ARD-Mediathek die BR-Dokumentation “Wie der Nahostkrieg Deutschland spaltet” für das Rechercheformat “Y-Kollektiv” abrufbar.

Sie begleitet demnach Menschen, die zunehmend mit Anfeindungen, Angst und Vorurteilen konfrontiert sind, und zeigt auch mutige Menschen, die sich um Auswege aus der Polarisierung bemühen. “Als Iran Raketen auf Israel feuert, jubeln pro-palästinensische Demonstranten in Berlin”, heißt es in der Ankündigung. Während des Gaza-Krieges rufe ein Redner vor der Münchner Universität in einem Palästina-Protestcamp: “Es gibt keinen Frieden zwischen uns. Ihr seid entweder pro Menschlichkeit, pro Palästina, gute Menschen. Oder ihr seid pro Israel, pro Genozid”. Ein jüdischer Student, der gegenüber dem Protestcamp regelmäßig eine Mahnwache für die israelischen Geiseln abhält, berichte: “Man muss immer irgendwie wachsam sein.”

Die Y-Kollektiv-Dokumentation hält der Ankündigung zufolge auch fest, wie auf Demonstrationen von queeren Gruppen in Berlin israelfeindliche Parolen gerufen und Symbole der Terrormiliz Hamas gezeigt werden. Gleichzeitig gerieten durch das Auftreten von extremen Demonstranten friedfertige palästinensische Menschen unter Generalverdacht. Außerdem schändeten Rechtsradikale Gräber von Muslimen, in München verbrenne ein Mann auf offener Straße eine palästinensische Flagge.

Zu Wort kommen in dem gut 30-minütigen Beitrag auch Experten wie der Antisemitismus-Forscher Nikolas Lelle von der Amadeu Antonio Stiftung. Dass politisch eher links stehende, progressive Menschen gemeinsam mit Islamisten gegen Israel demonstrieren, sei in dieser Intensität neu, so seine Beobachtung.