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Naturschutzbund verabschiedet Resolution für Flächensparziele

Der Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg hat auf seiner Landesvertreterversammlung (LVV) am Samstag eine Resolution verabschiedet, die die Landesregierung dazu auffordert, verbindliche Ziele und Wege zur Reduktion des Flächenverbrauchs im Landesplanungsgesetz zu verankern. Das Ziel der Netto-Null beim Flächenverbrauch aus dem Koalitionsvertrag von Grünen und CDU liege noch in weiter Ferne, so der NABU in einer Mitteilung vom Sonntag.

„Besonders jetzt, nach dem Erfolg des Volksantrags ,Ländle leben lassen‘, muss Grün-Schwarz den Ankündigungen im Koalitionsvertrag Taten folgen lassen“, sagte der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Das Landesziel, den Flächenverbrauch von derzeit 4,6 (im Jahr 2022) auf mittelfristig 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren, sei erreichbar. Dazu müssten jedoch im neuen Landesplanungsgesetz konkrete Ziele und Maßnahmen verankert und eine Vereinbarung mit den Kommunen getroffen werden.

Viele NABU-Ehrenamtliche haben demnach, zum Teil gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, Jägerinnen und Jägern sowie weiteren Aktiven aus insgesamt mehr als 20 Verbänden, in den vergangenen Monaten rund 48.000 Unterschriften gesammelt. Damit sei das Quorum bereits erreicht worden. Die Unterschriftensammlung werde zum Jahresende geschlossen.

Mit seinen rund 125.000 Mitgliedern aus Baden-Württemberg und insgesamt 900.000 Mitgliedern in ganz Deutschland feiern der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), nächstes Jahr 125-jähriges Jubiläum. Bei der LVV hervorgehoben wurden Erfolge des NABU in Baden-Württemberg, wie die Gründung des Nationalparks Schwarzwald, der Bau des NABU-Bodenseezentrums oder das Biodiversitätsstärkungsgesetz. „Die Zukunftsaufgaben werden nicht kleiner – ein Jubiläum wie dieses hilft dabei, optimistisch zu bleiben und sich verbunden zu fühlen“, sagte Enssle.

Neu in den elfköpfigen Vorstand gewählt wurden am Samstag laut Mitteilung Cornelia Wiethaler (NABU Heidelberg), die auch Leiterin des NABU-Arbeitskreises Umweltpolitik in Heidelberg ist, sowie Katrin Heer, Professorin für Forstgenetik an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Uni Freiburg. Thomas Hoffmann (NABU Edingen-Neckarhausen) wurde zum zweiten Stellvertreter des Landesvorsitzenden Johannes Enssle gewählt. Die Diplom-Biologin Elke Hauser hat den Landesvorstand verlassen. (2836/26.11.2023)