Der Penzberger Imam Benjamin Idriz sucht den Schulterschluss mit christlichen und jüdischen Religionsvertretern und ruft zu einer gemeinsamen Erklärung gegen die Gewalt im Nahost-Konflikt auf. „Die Welt steht an einem Wendepunkt, und die religiösen Führer tragen eine besondere Verantwortung“, schreibt der Vorsitzende des Münchner Forums für Islam in einem am Freitag veröffentlichten Brief. Gerichtet ist er an den bayerischen evangelischen Landesbischof Christian Kopp, den Münchner Erzbischof Reinhard Marx, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und den Vorsitzenden der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt.
„Ich möchte anregen, dass wir uns zusammenschalten und eine gemeinsame Erklärung abgeben“, schreibt Idriz. Dabei regte er an, folgende Punkte zu fordern: die unverzügliche Freilassung aller Geiseln, den sofortigen Stopp aller kriegerischen Handlungen, die sofortige Bereitstellung von humanitärer Hilfe, die Realisierung einer Zweistaatenlösung sowie den entschlossenen Einsatz gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Deutschland. Dass es Idriz um den Nahost-Konflikt geht, der nach dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 eskaliert ist, schreibt er erst am Ende seines zweiseitigen Briefes. Die Wörter „Israel“, „Palästina“, „Hamas“ oder „Terror“ spart Idriz – wie in bereits vorangegangenen Reden – komplett aus.