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Nabu will Moore wieder in natürlichen Zustand bringen

Der Naturschutzbund Nabu will Unternehmen dabei unterstützen, abgebaute Moor- und Torfgebiete wieder zu renaturieren. Dazu habe der Verband zusammen mit Experten einen Leitfaden erstellt, wie der Nabu-Landesverband Niedersachsen am Dienstag in Hannover mitteilte. Im intakten Zustand beherbergen Moore laut den Umweltschützern eine einzigartige Artenvielfalt, filtern das Grundwasser und dienen dank ihrer Speicherfähigkeit als natürlicher Hochwasserschutz. Außerdem speicherten Moore große Mengen CO2 und trügen damit aktiv zum Klimaschutz bei.

Dem Nabu zufolge liegen rund 38 Prozent der deutschen Moorflächen in Niedersachsen. Davon seien etwa 2.500 Quadratkilometer Hochmoor. Damit sei Niedersachsen das moorreichste Bundesland. Jedoch werde für den Gartenbau auf rund sechs Prozent der Hochmoorflächen Torf abgebaut und für die Landwirtschaft entwässert. Dabei werde der über Jahrtausende eingelagerte Kohlenstoff als klimaschädliches CO2-Gas freigesetzt.

„Eine Sanierung von Hochmooren ist aus Klima- und Naturschutzgründen notwendig“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann. Der Leitfaden richte sich speziell an Akteure aus der Torfwirtschaft, Kommunen sowie Naturschutzverbände und gebe aus den Erfahrungen verschiedener Projekte eine Handlungsempfehlung.

Buschmann forderte ein schnelles Verbot auf Bundes- und EU-Ebene zur Verwendung von Torf im Hobbygärten. Gartenpflanzen könnten auch mit torffreien Substraten ebenso gut wachsen wie mit torfhaltigen Erden. Im industriellen Sektor sei es jedoch schwieriger: Die aktuellen Ersatzsubstrate können mit den nützlichen Eigenschaften von Torf im großen Stil bislang nur schwer mithalten und seien oft ähnlich umweltschädlich. „Hier müssen Investitionen in die Forschung und Produktion von nachhaltigen Ersatzstoffen fließen“, unterstrich Buschmann.