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NABU NRW fordert vom Land mehr Einsatz für Naturschutz

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) wirft der nordrhein-westfälischen Landesregierung zu wenig Engagement in Sachen Naturschutz vor. Es sei nicht erkennbar, dass das Land trotz Regierungsbeteiligung der Grünen den Schutz der Biodiversität ernst nehme, kritisierte die Landesvorsitzende des Nabu NRW, Heide Naderer, am Mittwoch in Düsseldorf.

So sei ein angekündigtes Landesprogramm zum Erhalt der biologischen Vielfalt bislang nicht aufgelegt worden, bemängelte die Naturschützerin. Zudem werde beim Ausbau erneuerbarer Energien etwa in Form von Windenergieparks zu wenig Rücksicht auf den Artenschutz genommen. Die Einführung einer Rohstoffabgabe scheine „ebenso verschwunden zu sein“ wie die versprochene Verdoppelung des Naturschutzhaushaltes.

In der Kritik des Verbands steht auch das Management der schwarz-grünen-Landesregierung bei der Umsetzung eines angedachten zweiten Nationalparks in NRW. Neben dem bestehenden Nationalpark Eifel ist eine zweite Schutzregion in der Egge in den Kreisen Höxter und Paderborn in der Diskussion. In beiden Regionen haben sich die Bürgerinnen und Bürger aber in Bürgerentscheiden dagegen ausgesprochen.

Der Nabu rügte, dass die Entscheidung auf die Regionen verlagert und nicht vom Land vorangetrieben worden sei. Dabei habe es auch an Zusammenarbeit zwischen dem CDU-geführten Landwirtschafts- und dem von den Grünen verantworteten Umweltministerium gefehlt. „Wenn das Projekt eines zweiten Nationalparks scheitert, ist ein großes Projekt der Landesregierung gescheitert. Für die nächsten Jahre wird das keiner mehr anpacken“, sagte Naderer.

Die zuletzt weiter gestiegenen Mitgliedszahlen beim NABU NRW sind aus Sicht von Geschäftsführer Jonas Krause-Heiber ein Beleg dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger „eine starke Stimme“ für den Naturschutz wünschen. „Die Naturkrise ist vor Ort sichtbarer geworden und die Menschen wollen etwas tun“, sagte er. Ende 2023 zählte der Verband nach eigenen Angaben 126.848 Mitglieder. Das seien 3,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bis Ende August seien weitere rund 2.300 Mitglieder hinzugekommen. Die Mitgliedsbeiträge deckten dabei über 90 Prozent der Ausgaben.