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Nabu MV: “Bettelnde Jungvögel am Boden nicht mitnehmen”

Der Naturschutzbund (Nabu) in Mecklenburg-Vorpommern bittet Tierfreunde, bettelnde Jungvögel am Boden nicht mitzunehmen. Falsche Tierliebe schade dem scheinbar verlassenen Nachwuchs, teilte der Nabu am Mittwoch in Schwerin mit. Wer Jungvögel sieht, sollte vielmehr erst beobachten und abwarten, raten die Umweltschützer. „Die unerfahrenen und im Fliegen noch ungeübten Vogeljungen wirken auf den ersten Blick oft hilflos“, sagte die Biologin Manuela Heberer vom Nabu MV. Es könne sein, dass sich die Elternvögel wegen der Nähe des Menschen nicht zu ihren Jungen trauen.

Hilfe benötigen befiederte Jungvögel nur, wenn nach mehreren Stunden immer noch keine Altvögel in ihrer Nähe zu sehen sind, hieß es. Oder wenn Jungvögel an gefährlichen Orten wie Straßen und Gehwegen sitzen oder akut von Katzen bedroht sind. Dann „sollte man sie vorsichtig aufheben und ins nächste Gebüsch setzen“, rät der Verband. Anders als bei Rehkitzen nehmen Vogeleltern laut Nabu ihre Jungen wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden. Empfohlen werde dennoch, beim Anfassen Handschuhe zu tragen.

Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel nur vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank und somit tatsächlich hilflos sind, informierte der Nabu. Wer Gartenvögeln helfen möchte, könne dies mit einem naturnahen Garten mit reichlich natürlichen Futterquellen sowie mit einer Wasserquelle tun. „Wer Katzen hält, sollte diese, wenn von Mai bis Mitte Juli warnende Altvögel und ausgeflogene Jungvögel zu beobachten sind, nicht nach draußen lassen“, hieß es. „Zumindest in den Morgenstunden sollte darauf geachtet werden, denn dann sind die meisten gerade flüggen Jungvögel unterwegs.“