Das regnerische Wetter in diesem Jahr hat auch das Ergebnis der aktuellen Schmetterlings-Zählaktion des Naturschutzbundes (Nabu) NRW beeinflusst. Mit rund 10.000 beobachteten Faltern verzeichne man nur wenig mehr als die Hälfte an Meldungen wie im Vorjahr, teilte der Nabu NRW am Freitag in Düsseldorf mit. Zugleich wurde der bereits seit Langem zu beobachtende Artenschwund ein weiteres Mal bestätigt.
Der Nabu NRW hatte die Bürger vom 15. Juni bis zum 15. Juli landesweit zum Zählen der Schmetterlinge aufgerufen. Im Fokus des Projektes „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird’s bunt!“ standen zwölf Tag- und sechs Nachtfalterarten. Den ersten Platz belegen demnach erneut die Weißlinge mit rund 1.500 Meldungen. Auf Platz 2 folgt das Tagpfauenauge mit 1.300 Meldungen. Damit wurde es laut Nabu im Verhältnis zum Vorjahr fast doppelt so häufig gezählt. Auf Platz 3 kam mit knapp 1.000 Beobachtungen der Admiral.
Die registrierten Beobachtungen bereiten dem Naturschutzbund Sorgen. „2023 war bereits ein außerordentlich schlechtes Schmetterlingsjahr. Dieses Jahr schließt daran nahtlos an“, sagte der Schmetterlingsexperte des Nabu NRW, Karl-Heinz Jelinek. Der Artenschwund wie auch der Rückgang der Individuenzahlen innerhalb einer Art werde vor allem durch die massive Belastung der landwirtschaftlichen Flächen durch Überdüngung und Pestizide verursacht. Verstärkt werde diese Entwicklung nun noch durch die Auswirkungen des Klimawandels.
Äußerst positiv sei immerhin das Interesse vieler Bürgerinnen und Bürger für den Insektenschutz und das naturnahe Gärtnern vor der eigenen Haustür. „Es gab viele Nachfragen über das beobachtete Fehlen der Falter und wie man ihnen folglich helfen könnte“, betonte die naturschutzfachliche Leiterin des Schmetterlingsprojektes, Sarah Fontane.