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Museum Wallraf rekonstruiert mittelalterliches Altarbild

Köln – Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln will eines der bedeutendsten mittelalterlichen Altarbilder zu neuem Leben erwecken. Im Rahmen der Ausstellung „Ein vergessenes Meisterwerk“ wird das monumentale Retabel der Kölner Kreuzbrüder auf Basis von Forschungen der letzten 20 Jahre rekonstruiert, wie das Museum in Köln mitteilte. Wie bei einem gigantischen Puzzle würden die identifizierten Gemälde und Skulpturen mit Stellvertreterfotos von verschollenen Fragmenten zu einem großen Ganzen wieder zusammengesetzt.
Neue Infrarotaufnahmen einzelner Tafelbilder und Beispiele aus der Dürer-Graphik illustrierten die Entstehung des Altars. Ein großes, bewegliches Holzmodell veranschauliche die Funktionsweise des mehrfach klappbaren Altares. Neben der „Alltagssituation“ mit geschlossenen Außenflügeln wird auch die „1. Öffnung“ eines Sonntags und die „2. Öffnung“ eines Feiertags gezeigt. Die Ausstellung dauert bis 12. Juni.
Den sieben Meter breiten, fünf Meter hohen Hochaltar hatte der Orden um 1520 aus Antwerpen an den Rhein geholt. Rund 300 Jahre lang habe das Werk in phantasievoll gemalten und virtuos geschnitzten Bildern von Leben und Leiden Christi erzählt, so das Museum. 1802 fiel der Altar der Säkularisation des Klosters zum Opfer. Das Retabel, das in Einzelteilen verkauft wurde, geriet schließlich in Vergessenheit. KNA