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Museum Penzberg präsentiert “Kataklump – eine Idee”

Nach dem Ersten Weltkrieg etablierte sich in Seeshaupt am Starnberger See eine Art Künstlerkolonie, die nach neuen Formen suchte. Mit dabei waren Heinrich Campendonk und Fritz Stuckenberg, wie eine Schau zeigt.

Das oberbayerische Museum Penzberg – Sammlung Campendonk präsentiert vom 15. März bis 22. Juni eine Ausstellung unter dem Titel “Kataklump – eine Idee”. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen den bildenden Künstlern Heinrich Campendonk (1889-1957) und Fritz Stuckenberg (1881-1944) sowie dem Dichter Paul von Ostaijen (1896-1928). Laut Ankündigung prallten in dieser Dreierkonstellation künstlerische Vorstellungen, die Lebensrealität in der Weimarer Republik und Zukunftsvisionen aufeinander. Dreh- und Angelpunkt sei die Achse zwischen dem ländlichen Seeshaupt und der Kunstmetropole Berlin in den Jahren zwischen 1919 und 1921 gewesen.

Zu sehen sind den Angaben zufolge um 1920 entstandene Werke von Campendonk und Stuckenberg. Für beide seien die Jahre im oberbayerischen Seeshaupt am Starnberger See prägend gewesen für die künstlerische Selbstfindung. Zu den gezeigten Arbeiten hinzugezogen würden erstmals Korrespondenzen und Publikationen von Ostaijen. So soll den Besucherinnen und Besuchern ein umfassendes Bild der Lebenswirklichkeit von Kulturschaffenden in dieser Zeit vermittelt werden.

Am Starnberger See schien sich zeitweilig eine Art Künstlerkolonie zu etablieren, in der sich die Kreativen austauschten, wie es heißt. Sie suchten demnach nach neuen künstlerischen Formen der Moderne, um einen Impuls für die Bewegung nach dem “Blauen Reiter” zu setzen. Der Name des geplanten Manifestes war “Kataklump”, bezogen auf das lautmalerische, flämische Wort für davongaloppierende Pferde.

Den Großstädter Stuckenberg hatte es im Oktober 1919 für zwei Jahre von Berlin nach Seeshaupt verschlagen. Von der ländlichen Idylle versprach er sich neben geringeren Lebenshaltungskosten und einer besseren Versorgung künstlerische Inspiration. Als enger Vertrauter unterstützte der Dichter Ostaijen Stuckenbergs Idee, in die Nähe seines Freundes Campendonk zu ziehen. Nach anfänglichen Kontroversen rauften sich die beiden Maler zusammen.

Die Schau wird ergänzt mit Bildern von Georg Muche, Arnold Topp und Walter Dexel. Auch sie sollten an der neuen Künstlergruppe “Kataklump” partizipieren.