Im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg dreht sich ab diesem Freitag (4. April) alles ums Dirndl. Zu sehen seien 100 Dirndl seit dem 19. Jahrhundert – darunter auch so bekannte wie die der Münchner Olympia-Hostessen oder das von Romy Schneider als „Sisi“, sagte Museumsdirektor Karl Borromäus Murr dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Ausstellung „Dirndl – Tradition goes Fashion“ dauert bis 19. Oktober.
„Das Dirndl ist ein modischer Alleskönner“, sagte Murr weiter. Es sei zunächst eine ländliche Arbeitskleidung gewesen, später sei es durch die Sommerfrischler auch im städtisch-bürgerlichen Milieu angekommen, und auf dem Oktoberfest sei es heute für Einheimische wie Touristen ein Must-Have-Outfit. Ein „weltweiter Markenbotschafter Bayerns“ wurden Dirndl vor allem auch durch die „Sisi“-Filmen in den 1950er Jahren oder den Hollywood-Film „The Sound of Music“ (1965).
Zu sehen sind in der Ausstellung neben historischen Dirndln auch Wiesn-Outfits, die berühmten hellblauen Dirndl der Hostessen bei den Olympischen Spielen in München 1972, Dirndl der Lufthansa-Stewardessen, die sie während der Wiesn tragen, sowie Modelle von diversen Designerinnen wie Vivienne Westwood oder Lola Paltinger, die schon die US-It-Girls Paris Hilton und Kim Kardashian für ihren Wiesn-Besuch ausstattete.
Dazu kommen Entwürfe mit afrikanischen, indischen, japanischen oder portugiesischen Einflüssen. Dass das Dirndl so ein positives Image habe, gut über Länder- und Kulturgrenzen hinweg funktioniere und dabei eine solche integrative Kraft entwickle, sei schon etwas Besonderes, sagt Murr. Für ihn stehe daher fest: „Ein Dirndl ist mehr als nur ein Kleid.“ (1099/01.04.2025)