Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat gegen zwei Mitarbeiter des Bistums Eichstätt Strafbefehl beim Amtsgericht Ingolstadt beantragt. Es geht um den Vorwurf der Urkundenfälschung.
Dass die Suche nach einem Parkplatz und das Bezahlen dafür nervig sein können, weiß wohl jeder Autofahrer. Beschäftigten des Bistums Eichstätt sind diese Herausforderungen anscheinend nun derart auf den Geist gegangen, dass sie kriminell geworden sein sollen. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat gegen zwei Mitarbeiter des Ordinariats, also der Verwaltung des Bistums, Strafbefehl beim Amtsgericht Ingolstadt beantragt. Die Behörde bestätigte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag entsprechende Medienberichte. Es geht demnach um den Vorwurf der Urkundenfälschung im Zusammenhang mit der Verwendung gefälschter Parkausweise.
Anzeige habe das Ordinariat selbst erstattet, so die Staatsanwaltschaft. Dem widersprach eine Bistumssprecherin: Die Diözese sei durch polizeiliche Ermittlungen auf den Sachverhalt aufmerksam geworden. “Da die Polizei bereits ermittelt hat, konnte das Bistum von einer eigenen Anzeige absehen.”
Die Sprecherin ergänzte: “Wenngleich wir zu laufenden Ermittlungen keine Aussagen machen, haben wir ein großes Interesse an der vollständigen Aufklärung des Sachverhalts sowohl extern als auch intern. Wir haben diese Handlungen mit großem Bedauern wahrgenommen und verurteilen diese.” Grundsätzlich würden Parkausweise und -plätze auf Antrag und je nach Verfügbarkeit an Mitarbeitende vergeben. Darüber hinaus hieß es: “In naher Zukunft wird das Bistum über einen eigenen Parkplatz verfügen, sodass keine städtischen Parkplätze mehr genutzt werden. Dies wird dazu beitragen, die Parksituation in der Stadt zu entspannen.”
Für das Verfahren gegen die beiden Bistumsmitarbeiter ist laut Staatsanwaltschaft nun das Amtsgericht Ingolstadt zuständig. Dieses konnte am Donnerstag auf Nachfrage zunächst keine Auskünfte zum weiteren Vorgehen in der Sache machen.