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Minister macht DRK-Klinikstandorten Hoffnung

Nach der überraschenden Insolvenz der verbliebenen DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz sieht Landesgesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) gute Chancen, alle fünf Standorte zu erhalten. Nur eine Woche nach Bekanntgabe des Insolvenzverfahrens gebe es bei allen Häusern bereits jeweils mehrere Interessenten für eine Übernahme, sagte er am Freitag nach einem Krisentreffen in Mainz mit Kommunal- und Verbandsvertretern: „Die medizinische Versorgung ist gesichert, und alle Arbeitsplätze sind gesichert.“ Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Rheinland-Pfalz hatte Anfang Februar bekanntgegeben, komplett aus der Krankenhausversorgung in Rheinland-Pfalz auszusteigen. Davon betroffen sind die Tageskliniken Bad Kreuznach und Worms, die Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Neuenahr, das Schmerzzentrum in Mainz und dessen Tochter im saarländischen Mettlach sowie die Kamillus-Klinik Asbach (Landkreis Neuwied).

In Bedrängnis geraten waren sie wegen finanzieller Verbindungen zu den weiteren fünf DRK-Krankenhäusern, für die bereits im Dezember erneut Insolvenz angemeldet worden war. Nach einem zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossenen ersten Insolvenzverfahren waren die DRK-Kliniken in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied wegen einer Zahlungsforderung der für die Altersversorgung der Klinikbeschäftigten zuständigen Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) in dreistelliger Millionenhöhe nach nur wenigen Monaten wieder in finanzielle Not geraten.

Das Schicksal dieser Einrichtungen ist noch nicht geklärt, bereits in der kommenden Woche ist dazu ein weiteres Spitzentreffen geplant. Hoch räumte ein, dass die Situation der Häuser aus dieser Gruppe unterschiedlich und in einigen Fällen „sehr schwierig“ sei. Allerdings sind einige der Standorte für die medizinische Grundversorgung unerlässlich, sodass im Zweifelsfall die jeweiligen Landkreise den Betrieb sicherstellen müssten. Für die Westerwald-Region würde die Landesregierung nach Worten des Ministers unverändert einen zentralen Krankenhausneubau bevorzugen.

Die fünf Krankenhäuser, bei denen die DRK-Trägergesellschaft erst Anfang Februar ihren Rückzug bekanntgab, seien grundsätzlich alle in einer stabilen wirtschaftlichen Verfassung, versicherte Hoch. Auch Vertreter der betroffenen Kommunen zeigten sich überzeugt, dass eine Rettung gelingen werde. Das Mainzer Schmerzzentrum sei eine europaweit anerkannte, einmalige Einrichtung, sagte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Er blicke nach dem Krisentreffen im Ministerium sehr optimistisch in die Zukunft und hoffe, dass das Personal bis zur Übernahme durch einen neuen Träger nicht abspringe.