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Mieter erhalten Recht auf private E-Auto-Ladestationen

Mieter in Baden-Württemberg können künftig vom Vermieter die Erlaubnis zur Installation einer privaten Ladestation für ihr E-Auto verlangen. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hat dazu einen 27-seitigen Leitfaden für Bewohner von Mehrparteienhäusern veröffentlicht, wie sie am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Die Mieter müssten bauliche Veränderungen, Installation und Betriebskosten der Ladeinfrastruktur selbst finanzieren. Vermieter könnten alternativ einheitliche Ladelösungen anbieten und die Kosten umlegen.

Eine Studie aus dem Jahr 2023 ergab: 80 Prozent der Befragten laden ihr Elektrofahrzeug zu Hause. Das Laden vor der Haustüre kostet den Angaben zufolge durchschnittlich 35 Cent pro Kilowattstunde. Mit einer Photovoltaikanlage sinken die Kosten noch weiter. An öffentlichen Stationen zahlen Autofahrer zwischen 50 und 70 Cent.

Drei Viertel aller Fahrzeuge im Südwesten parken laut Mitteilung auf privaten Flächen wie Garagen oder Carports. Rund die Hälfte aller Wohnungen im Land befinden sich in Mehrparteienhäusern. Dort gestaltet sich die Errichtung von Ladestationen komplexer als in Einfamilienhäusern.

Die KEA-BW empfiehlt größeren Wohneinheiten die frühzeitige Entwicklung eines Gesamtkonzepts. Zentrale Fragen seien: Bedarf im Haus, Organisation der Stellplätze, Betriebsmodell und Finanzierung. Bei kleinen Wohnanlagen oder wenigen Interessenten könne eine Einzellösung sinnvoller sein. Die Umrüstung eines Stellplatzes koste zwischen 3.000 und 8.000 Euro. (1227/27.05.2025)