Während der Corona-Pandemie haben sie früh ein Zeichen der Hoffnung gesetzt: Özlem Türeci und ihr Ehemann Ugur Sahin entwickelten in ihrem Unternehmen einen wichtigen Impfstoff. Dafür wurden sie jetzt geehrt.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Dienstag in Berlin die Mediziner und Unternehmer Özlem Türeci (58) und ihren Ehemann Ugur Sahin (59) mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. “Wir ehren heute zwei herausragende Forscherpersönlichkeiten und Unternehmer”, erklärte Merz in seiner Laudatio. “Zwei Pioniere, die auf ihrem Forschungsgebiet Welt-Maßstäbe setzen”. Türeci und Sahin gründeten das Unternehmen Biontech, das weltweit durch die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen Covid-19 bekannt wurde. Heute setzt das Unternehmen die mRNA-Technologie nach eigenen Angaben auch in der Krebsforschung ein.
Merz ging in seiner Rede auch auf den türkischen Migrationshintergrund der beiden Unternehmer ein und bekannte sich zur Zuwanderung von Fachkräften. Er wolle in einem Deutschland leben, in dem Begabungen ohne Ansehen der sozialen oder ethnischen Herkunft nach Kräften gefördert würden, so der Bundeskanzler. Als Volkswirtschaft brauche Deutschland qualifizierte Zuwanderung, sie sei auch ein Fortschrittsmotor. Ideologien, die das in Frage stellten, erteilte er eine Absage. Sie gefährdeten nicht nur den Wohlstand des Landes, “viel schlimmer noch: Sie gefährden in ihrer Engstirnigkeit die Zukunft unserer freiheitlichen Ordnung”.
Seit 1997 ehrt die Deutsche Nationalstiftung mit dem Deutschen Nationalpreis sowie einem Förderpreis Personen und Organisationen, die sich für eine demokratische Gesellschaft engagieren. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderen der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz (2022), die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch (2019) und der Pianist Igor Levit (2024). Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert.