76 ehrenamtliche Fachkräfte aus Deutschland und Österreich sind im vergangenen Jahr bei Einsätzen der internationalen Hilfsorganisation Mercy Ships in Sierra Leone und in Madagaskar an Bord gewesen. Wie Mercy Ships Deutschland mit Sitz in Landsberg am Lech am Donnerstag mitteilte, waren sie auf den zwei größten privaten Hospitalschiffen der Welt, der Global Mercy und der Africa Mercy, unterwegs. Für das kommende Jahr suche man wieder ehrenamtliches Personal aus verschiedenen Berufsfeldern.
An Bord der Africa Mercy habe ein Ärzteteam, dem auch der gebürtige Berliner Chirurg Konrad Mende und die Anästhesistin Andrea Schlüter aus Jena angehörten, einen fünf Kilogramm schwereren Tumor vom Rücken eines madagassischen Patienten erfolgreich entfernt. Eine vierstündige, komplexe Operation sei nötig gewesen, um das Gewebe vollständig zu beseitigen.
Insgesamt seien von Mercy-Ships-Mitarbeitenden im Jahr 2024 mehr als 2.280 Operationen und über 3.690 chirurgische Eingriffe durchgeführt worden. Zahnärztlich seien mehr als 2.040 Patienten versorgt worden. 250 einheimische medizinische Fachkräfte hätten an Schulungsprogrammen der Organisation teilgenommen, heißt es in der Mitteilung.
Die Menschen in den Ländern der Subsahara könnten oft nicht genügend chirurgisch behandelt werden. Das habe auch das Beispiel einer Zehnjährigen aus Sierra Leone gezeigt, die an schwer deformierten Beinen und im 90-Grad-Winkel nach innen zeigenden Füßen litt. Auch sie sei an Bord erfolgreich orthopädisch operiert worden.
Mercy Ships hat seinen Hauptsitz in den USA. Seit 1978 legt die Hilfsorganisation mit Hospitalschiffen in Entwicklungsländern an und bietet kostenlose medizinische Hilfe. Jährlich seien im Durchschnitt über 3.000 ehrenamtliche Mitarbeiter aus über 60 Nationen im Einsatz, teilte Mercy Ships Deutschland mit. An Bord seien Spezialisten aus Chirurgie, Zahnmedizin, Pflege, Gesundheitspädagogik, Schule, Küche, Nautik, Ingenieur- und Agrarwissenschaften. (00/4011/19.12.2024)