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Menschenrechtler sehen Einschränkung von Freiheit in Syrien

Islamisierung in Syrien? Menschenrechtler schlagen Alarm: Sie warnen vor Einschränkungen für religiöse Minderheiten und Andersdenkende – sowie vor der Einführung der Scharia als Rechtsgrundlage.

Nach Einschätzung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte erfolgt in Syrien derzeit eine Islamisierung des Landes. “Kreuze auf christlichen Gräbern werden zerstört, Moscheen auf Universitätsgelände gebaut, Essen und Rauchen während der Fastenstunden im Ramadan ist für alle verboten”, sagte der Sprecher des Vorstands, Valerio Krüger, am Freitag in Frankfurt. Jungen und Mädchen würden in Schulen getrennt unterrichtet und müssten separat in den öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen. Frauen seien aufgefordert, sich zu verhüllen, ergänzte er.

Die Menschenrechtsorganisation erklärte, offiziell seien zwar Meinungsfreiheit und Freiheit der Religionsausübung in Syrien gewahrt. Doch die neue Regierung strebe einen islamistischen Staat mit der Scharia als Quelle der Gesetze an. Es herrschten aktuell Willkür, Selbstjustiz und eine Justiz der Rache.

Die deutsche Bundesregierung dürfe daher nicht naiv auf Versprechungen der Dschihadisten reagieren. Wo systematisch Alawiten, Kurden, Christen, Drusen und Studierende ermordet würden, drohten weitere Massaker, heißt es in der Mitteilung.