Todesstrafe als Werkzeug der Angst: Der Iran setzt laut Experten gezielt auf Hinrichtungen zur Einschüchterung. Deutschland und die Vereinten Nationen müssten handeln.
Menschenrechtler fordern ein Ende der Hinrichtungen im Iran und ein Eingreifen der Vereinten Nationen. Im Iran würden im Durchschnitt täglich zwei bis drei Menschen hingerichtet, teilte die deutsche Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte am Freitag in Frankfurt mit.
“Die Islamische Republik Iran hat im vergangenen Jahr über 930 Personen hingerichtet – allein im März 2025 wurden mindestens 104 Menschen exekutiert”, sagte Vorstandssprecher Valerio Krüger. Damit liege der Iran an der Spitze der Länder mit den meisten Hinrichtungen.
Nach Angaben der Experten nutzt der Iran Hinrichtungen als repressives Druckmittel gegen die Bevölkerung. Die Islamische Republik setze dafür die Todesstrafe gezielt ein – etwa gegen Künstler, Frauenrechtsaktivisten und Journalisten. Friedlicher Protest und freie Meinungsäußerung sollten in dem Land so möglichst unterbunden werden.
Die Menschenrechtsgesellschaft unterstütze daher die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi mit ihrem Appell an die Vereinten Nationen. Die seit mehr als 40 Jahren andauernden “systematischen Hinrichtungen, politischen Morde und Gewalt gegen Regimegegner” müssten untersucht werden.
“Wir appellieren an die neue Bundesregierung, die Islamische Republik Iran als massive Bedrohung für Leben und Freiheit weltweit einzustufen”, so Krüger. “Deutschland und die EU müssen dem Mullah-Regime entschlossener entgegentreten.”