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Memorial-Vertreter berichten über Menschenrechte in Russland

Zwei Mitglieder der verbotenen russischen Menschenrechtsorganisation Memorial werden am 14. Dezember in Potsdam über die Lage der Menschenrechte in ihrem Land berichten. Der Historiker Andrej Suslov aus Perm und die Geschäftsführerin von Memorial Zukunft, Elena Zhemkova, aus Moskau werden dabei über die Geschichte der Menschenrechtsbewegung und ihre derzeitige Situation in Russland sprechen, wie Brandenburgs Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke mitteilte.

Die Veranstaltung findet in der Gedenkstätte Lindenstraße statt. Nooke und die Leiterin der Gedenkstätte Lindenstraße, Maria Schultz, werden ein Grußwort hakten. Das Podium steht unter dem Titel „Was bleibt? Was kommt? Menschenrechtsaktivitäten in Russland – von den 90er Jahren bis heute“.

Memorial wurde Ende der 1980er Jahre von sowjetischen Dissidenten gegründet, damit die Opfer des kommunistischen Regimes in der Sowjetunion nicht in Vergessenheit gerieten. Ende 2021 wurde die Menschenrechtsorganisation in Russland verboten. Im Jahr 2022 bekam sie für ihr Engagement den Friedensnobelpreis.

Die Gedenkstätte Lindenstraße ist in einem ehemaligen Gerichts- und Gefängnisgebäude untergebracht, das in der NS-Zeit Sitz eines „Erbgesundheitsgerichts“ und Gerichtsgefängnis für politisch und „rassisch“ Verfolgte des NS-Regimes war. Nach dem Krieg wurde es vom sowjetischen Geheimdienst NKWD und später von der DDR-Stasi bis 1989 als Untersuchungsgefängnis für politische Gefangene genutzt. Seit 2007 ist das Gebäude eine Gedenkstätte für politische Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen.