Eltern müssten rechtzeitig Grenzen setzen, wenn das Kind gewalttätig wird: Das empfiehlt die Polizei. Bei Kindern und Jugendlichen steigen die Straftaten mit Bezug zu Gewalt, zeigt die aktuelle Statistik.
Nicht direkt zuzuschlagen, wenn man sich provoziert fühlt: Das will nach Einschätzung von Experten gelernt sein. Eltern können dabei helfen, indem sie eine klare Haltung zeigen – und rechtzeitig den Kontakt zu Fachleuten suchen. Die Polizei Brandenburg hat folgende Tipps zusammengestellt:
Sprechen Sie in einer ruhigen Situation mit Ihrem Kind und versuchen Sie, die Hintergründe seines Verhaltens zu verstehen. Fragen Sie etwa: “Was hat dich dazu gebracht, so zu reagieren?” Oder: “Wie hast du dich in der Situation gefühlt?” Es gehe darum, die Perspektive des Kindes nachzuvollziehen, ohne gewalttätiges Verhalten zu rechtfertigen.
Machen Sie deutlich, dass Gewalt keine Lösung ist und inakzeptabel bleibt, unabhängig von den Umständen. Besprechen Sie, welche Folgen das Verhalten haben kann – sowohl in der Familie als auch in Schule und Gesellschaft (etwa Sanktionen oder Polizeieinsätze).
Erklären Sie Ihrem Kind, wie es in Konfliktsituationen anders reagieren kann, etwa durch Rückzug, bevor die Situation eskaliert oder den Versuch, Konflikte durch Worte statt durch körperliche Aktionen zu lösen. Seien Sie Vorbild und leben Sie selbst gewaltfreie Kommunikation und Konfliktlösungsstrategien vor.
Sprechen Sie mit Lehrkräften, der Schulsozialarbeit oder anderen Ansprechpersonen über die Situation und bitten Sie um Unterstützung. Klären Sie gemeinsam, wie zukünftige Vorfälle verhindert werden können und welche präventiven Angebote – beispielsweise Anti-Gewalt-Trainings – verfügbar sind.
Wenden Sie sich an Beratungsstellen für Familien, die auf den Umgang mit aggressivem Verhalten spezialisiert sind. Falls nötig, kann eine psychologische Beratung oder Therapie hilfreich sein, um tiefere Ursachen wie Stress, Frustration oder traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten.