Rund 5.000 Pilger sind am Wochenende bei der 172. Telgter Wallfahrt mitgelaufen, die zu den größten Fußwallfahrten in Deutschland gehört. Unter dem Motto „Geh mit uns“ starteten viele von ihnen um 1.30 Uhr in der Nacht zum Samstag mit einer Pilgermesse in Osnabrück, um sich dann auf einen knapp 50 Kilometer langen Weg zu machen. Ziel der Prozession war das aus Pappelholz geschnitzte Gnadenbild der „Schmerzhaften Maria“ in der katholischen Wallfahrtskapelle im münsterländischen Telgte. Die Figur wurde um 1370 geschaffen und zeigt eine Pietà – den Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus im Schoß seiner Mutter Maria.
In Telgte wurden die Pilger von dem Münsteraner Bischof Felix Genn und dem emeritierten Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode empfangen. „Die Motivation zum Mitlaufen ist ganz unterschiedlich“, sagte der Geistliche Leiter der Wallfahrt, Dechant Martin Schomaker, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sei es eine Tradition, andere suchten die sportliche Herausforderung, lebten in der Wallfahrt ihren Glauben, hätten ein Gebetsanliegen oder wollten sich bedanken.
Etwa 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Malteser-Hilfsdienstes versorgten die Pilgernden mit Getränken und behandelten kleine Blessuren. „Kreislaufprobleme gab es eher weniger, Blasen kamen dafür häufiger vor“, bilanzierte eine Vertreterin des Hilfsdienstes.