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Mehrere tausend Menschen protestieren in Bielefeld und Dortmund gegen Fremdenfeindlichkeit

BIELEFELD/DORTMUND – Rund 3500 Menschen haben in Bielefeld gegen eine Kundgebung der islam- und ausländerfeindlichen „Pegida“-Bewegung protestiert. Das Bielefelder „Bündnis gegen Rechts“ hatte dazu aufgerufen. Unter dem Motto „Bielefeld ist bunt“ warben die Teilnehmer auf Plakaten und Transparenten für Vielfalt und Toleranz sowie eine freizügige Flüchtlingspolitik. Dem gegenüber standen laut Polizei nur 20 Anhänger von „Biegida“ („Bielefelder gegen die Islamisierung des Abendlandes“). Hinter dem „Pegida“-Ableger steht ein Mitglied der rechtsextremen Splitterpartei „Pro NRW“.
Die Demonstrationen verliefen weitgehend friedlich. Mehrere Hundertschaften riegelten die „Biegida“-Kundgebung von den Gegendemonstranten hermetisch ab.
Das Bielefelder Bündnis gegen Rechts ist ein Zusammenschluss von Gruppen aus Politik, Gewerkschaften, Kirchen und internationalen Kulturvereinen. Entstanden ist die Initiative 2011, als am Heiligabend eine Demonstration mit mehr als 6500 Menschen gegen einen Neonazi-Aufmarsch organisiert wurde.
Zwei Tage zuvor hatten rund 350 Menschen in Dortmund nach Angaben der Polizei friedlich gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten demonstriert. Die Gegenproteste gegen Rechts seien „lobenswert friedlich“ verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. An der von Rechtsextremisten angemeldeten Demonstration beteiligten sich laut Polizeibericht 60 Personen.
Pfarrer Michael Mertins von der evangelischen Christus-Gemeinde in Lütgendortmund und Bövinghausen erklärte auf der Gegendemonstration, man müsse den Rechten „zeigen, dass sie bei uns nicht willkommen sind“. Die Neonazis wandten sich gegen die Flüchtlingspolitik und die Unterbringung der Asylsuchenden in der Revierstadt. epd