Die Zahl trans- und homophober Straftaten hat in Berlin einen neuen Höchststand erreicht. Nach dem am Mittwoch von der Senatsverwaltung für Antidiskriminierung veröffentlichten Bericht über queerfeindliche Straftaten wurden im vergangenen Jahr von der Polizei 588 derartige Vorfälle registriert (2021: 456).
Die Zahl der Gewaltdelikte verharrte demnach 2023 mit 127 Fällen auf einem hohen Niveau. Ein Jahr zuvor waren mit 148 Gewalttaten mehr als je zuvor gezählt worden.
Zu den am häufigsten begangenen trans- und homophoben Straftaten gehörten Beleidigungen (45,4 Prozent), Körperverletzungen (21 Prozent) und Volksverhetzung (7,1 Prozent). Die Hälfte der erfassten Delikte spielte sich im öffentlichen Raum (44,6 Prozent) und im öffentlichen Personennahverkehr (11,2 Prozent) ab. Es kam den Angaben zufolge auch vermehrt in geschlossenen Örtlichkeiten wie Wohngebäuden (20,7 Prozent) sowie Freizeiteinrichtungen, Geschäften und Gastronomie (9,9 Prozent) oder Bildungseinrichtungen (3,9 Prozent) zu entsprechenden Vorfällen. Knapp ein Fünftel der polizeilich erfassten Straftaten (17,9 Prozent) fand laut „Monitoring-Bericht Queerfeindliche Gewalt in Berlin“ im Internet statt.
Die polizeilich ermittelten Tatverdächtigen sind fast ausnahmslos männlich. Queerfeindliche Straftaten seien keineswegs ein Phänomen der Jugenddelinquenz, hieß es. Das Alter der Tatverdächtigen verteile sich auf die gesamte Altersspanne von Minderjährigen unter 18 Jahren (12,7 Prozent) bis zu über 60-Jährigen (12,1 Prozent).