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Mehr Menschen im Südwesten von Armut betroffen

1,5 Millionen Menschen in Baden-Württemberg lebten im Jahr 2024 in Armut. Das waren rund 160.000 mehr als im Vorjahr, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Paritätischen Armutsbericht hervorgeht. Demnach verloren insbesondere einkommensschwache Menschen wie Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentner in den vergangenen Jahren an Kaufkraft und rutschten tiefer in die Armut. Im Ländervergleich weist Baden-Württemberg mit 13,2 Prozent die zweitniedrigste Armutsquote nach Bayern (11,8 Prozent) auf. Bundesweit liegt sie bei 15,5 Prozent und ist um 1,1 Prozentpunkte gestiegen.

„Die Kaufkraft in Baden-Württemberg war für 2024 laut Hochrechnung des Marktforschungsinstitut GfK am zweithöchsten hinter Bayern. Dennoch ist die Zahl der armen Menschen um rund 160.000 Personen angestiegen. Das ist für ein reiches Land ein Armutszeugnis“, sagte Ulf Hartmann, Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. Um Armut wirksam zu bekämpfen, seien bessere Erwerbseinkommen, der Ausbau der Grundsicherung und eine Mindestrente erforderlich. Auch die Landesregierung müsse alles tun, um Armut zu bekämpfen. Ein wichtiger Schritt sei die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum. (0978/29.04.2025)