In Baden-Württemberg sind in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Menschen an Keuchhusten erkrankt. So habe das Robert Koch-Institut bis Anfang Juli 2.115 Fälle verzeichnet, teilte die Krankenkasse Barmer Baden-Württemberg am Mittwoch mit. Im Vorjahreszeitraum seien es nur 119 Keuchhusten-Erkrankungen gewesen. Auch bundesweit stieg der Wert von 1.892 auf 9.862 Erkrankte.
Die Barmer sieht in diesem Anstieg zum einem einen Nachholeffekt der Corona-Pandemie. Dieser konnte beispielsweise auch bei den Ringelröteln beobachtet werden. Zum anderen sei der mangelnde Impfschutz zahlreicher Erwachsener ein Problem. „Inzwischen treten zwei Drittel aller Keuchhusten-Fälle laut Robert Koch-Institut bei Menschen über 19 Jahren auf“, heißt es in der Mitteilung. Die Erkrankten seien im Schnitt zwischen 35 und 42 Jahre alt.
Bei Erwachsenen verlaufe der Keuchhusten weniger heftig als bei Kindern. „Das typische Keuchen, Erbrechen und Fieber treten seltener auf“, erläutert die Barmer. Deshalb werde die Krankheit bei Erwachsenen nicht immer diagnostiziert. „Aber die Ungeimpften können ältere Menschen und Babys anstecken.“ Bei ihnen könne es zu schweren Komplikationen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen.
Die Barmer rät daher jedem, seinen Impfstatus zu überprüfen. Empfohlen werde eine Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre. Zudem bestehe nach einer überstandenen Erkrankung keine lebenslange Immunität. (1614/17.07.2024)