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Mehr Fälle von Essstörungen in Berlin

In Berliner Krankenhäusern werden zunehmend Menschen mit Essstörungen behandelt. Zwischen 2020 und 2022 stieg die Zahl der stationären Behandlungsfälle mit einer Hauptdiagnose aus der Gruppe der Essstörungen von 343 auf 512, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Mittwoch auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus mitteilte. Der Großteil der Betroffenen waren Mädchen und junge Frauen.

Im Jahr 2022 waren darunter 126 Mädchen im Alter bis 14 Jahre. Weitere 282 Patientinnen waren im Alter zwischen 15 und 29 Jahren. Die Zahl der jungen männlichen Patienten lag 2022 bei 33, eine Abnahme gegenüber 2020 um zwei Behandlungsfälle. Davon waren acht im Alter zwischen null und 14 Jahren und 19 zwischen 14 und 29 Jahren.

Bei der zugrunde liegenden Krankenhausdiagnosestatistik werde pro Behandlungsfall die sogenannte Hauptdiagnose übermittelt. Essstörungen, die nicht der Hauptgrund für den Krankenhausaufenthalt waren, seien darin nicht erfasst. Aufgrund zu kleiner Fallzahlen würden nicht die einzelnen Krankheitsbilder aufgeführt. Am häufigsten sei 2022 „Anorexia nervosa“ diagnostiziert worden (325), gefolgt von „Atypische Anorexia nervosa“ (73) und „Bulimia nervosa“ (45).

Laut Senatsgesundheitsverwaltung verzeichnet das Berliner Beratungszentrum bei Essstörungen vom Verein „Dick & Dünn“ seit Beginn der Corona-Pandemie mehr Anfragen. Seit 2023 komme es mitunter zu mehrwöchigen Wartezeiten: „Die im Beratungszentrum vorhandenen personellen Ressourcen sind ausgeschöpft.“