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Mehr als 3.000 Hitzetote in Deutschland im Sommer

In Deutschland sind im vergangenen Sommer nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) rund 3.100 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben. Eine Sprecherin des RKI sagte der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Samstag): “Die Größenordnung sollte sich nicht mehr verändern.” 2022 hatte das RKI 4.500 Sterbefälle im Zusammenhang mit Hitze verzeichnet.

Laut Institut war mehr als jeder zweite Hitzetote des Sommers 2023 mindestens 85 Jahre alt. Insgesamt sterben absolut gesehen mehr Frauen als Männer an den Folgen hoher Temperaturen, so das RKI in einem Bericht. Der Grund dafür sei allerdings der hohe Frauenanteil unter älteren Menschen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Ende Juli einen Hitzeschutzplan vorgestellt. Das Konzept umfasst verschiedene Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, den Hausärzten, den Krankenhäusern, den Pflegeeinrichtungen, den Kommunen und den Ländern.

Ziel ist es, vor allem durch bessere Information und Warnungen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Ältere, Kranke, Schwangere und Kinder vor Hitze zu schützen. Unter anderem sollen die wichtigsten sechs Verhaltenstipps bei extremer Hitze in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen aushängen. Hausärzte und Krankenkassen sollen gefährdete Patienten gezielt ansprechen – etwa, damit sie ausreichend trinken.

Am Freitag hatte das Deutsche Institut für Menschenrechte gefordert, dass Senioren deutlich besser vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt werden müssten. Bestehende Schutzmaßnahmen wie Hitze-, Katastrophenschutz- oder Evakuierungspläne berücksichtigten die besonderen Bedürfnisse Älterer zu wenig. Zudem existierten diese Maßnahmen derzeit nicht flächendeckend.