Menschen ohne Papiere und Krankenversicherung sowie wohnungslose Personen können in Bremen weiterhin medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Dafür seien 2,4 Millionen Euro bereit gestellt worden, teilte der Senat am Dienstag mit. So wurde ein Pilotprojekt für papierlose Menschen im Sommer des vergangenen Jahres mit einem Behandlungs- und Beratungszentrum gestartet und soll nun bis Ende 2025 finanziell abgesichert werden.
Dem Zentrum komme eine Schlüsselfunktion bei der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung von nichtversicherten und papierlosen Menschen zu, sagte Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). „Mehr als 600 Menschen jeden Alters konnte in den ersten zwölf Monaten Zugang zur Gesundheitsversorgung ermöglicht werden.“ Die persönliche Lebenssituation und die Herkunft eines Menschen dürften bei der Wahrung dieses Menschenrechtes keine Rolle spielen. Das Modellprojekt solle auf Bremerhaven ausgeweitet werden, hieß es.
Das Zentrum betreibt der „Verein zur Förderung der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung nicht versicherter und papierloser Menschen in Bremen“. Unterstützt wird aus den nun bereit gestellten Mitteln außerdem der „Verein zur Förderung der medizinischen Versorgung Obdachloser“, der an drei Standorten eine medizinische Notversorgung für obdach- und wohnungslose Menschen in Bremen anbietet.
Die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte engagieren sich ehrenamtlich. Der Senat unterstützt ihre Arbeit eigenen Angaben zufolge seit März 2022 mit bis zu 50.000 Euro pro Jahr, um mehr Behandlungen zu ermöglichen.