Die fünf landeseignen Berliner Theater sollen offenbar neu organisiert werden. Nach Informationen des Senders rbb bereiten sich die Bühnen auf Gespräche mit dem Senat über eine mögliche Privatisierung vor. Demnach liegt dem Sender eine Einladung der Kultur-Staatssekretärin Sarah Wedl-Wilson an die Theater vor. Bei dem Termin soll über Rechtsformen und die Zentralisierung von Dienstleistungen gesprochen werden.
Laut rbb hatten Wedl-Wilson sowie der Regierende Bürgermeister Kai Wegner lediglich den Termin bestätigt, sich aber nicht zum Inhalt des Treffens geäußert. Im Februar hatte ein Kulturdialog zwischen dem Regierenden Bürgermeister und den Bühnen begonnen. Das Gesprächsformat sei “offen” und es würden “unterschiedlichste Ideen” angesprochen, schrieb die Senatsverwaltung für Kultur laut rbb.
Berliner Theater: Stiftung als Ausweg möglich
Demnach bewerteten die Gewerkschaft Verdi sowie Mitarbeitende der landeseigenen Theater und kulturpolitische Sprecher der Opposition die geplanten Gespräche als Zeichen für eine bevorstehende Privatisierung im Zusammenhang mit den Sparmaßnahmen. “Erst ist das Geld in die Waagschale geworfen worden, und jetzt gibt es Debatten über Möglichkeiten der Auslagerung der landeseigenen Theater und des Konzerthauses”, so die kulturpolitische Sprecherin der Linken, Manuela Schmidt. Ein mögliches Ziel sei es, die Theater in einer Stiftung nach dem Vorbild der Stiftung “Oper in Berlin” zusammenzufassen. Auch die Umwandlung in gemeinnützige GmbHs sei möglich.
Bei den Häusern handelt es sich um Volksbühne, Deutsches Theater, Maxim-Gorki-Theater, Theater an der Parkaue und das Konzerthaus. Beschäftigt sind laut Bericht derzeit rund 1.100 Menschen. Sie werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder (TV-L) bezahlt.