Der „Marsch für das Leben“ in München hat offenbar deutlich weniger Teilnehmende angelockt als von den Veranstaltern erwartet. Laut der Pressestelle des Münchner Polizeipräsidiums nahmen am Samstag in der Spitze geschätzt 2.200 Menschen an der Demonstration gegen Schwangerschaftsabbrüche und Sterbehilfe teil. Der Münchner Verein „Stimme der Stillen“, der zu der Veranstaltung am Königsplatz aufgerufen hatte, hatte ursprünglich 8.000 Teilnehmende angemeldet.
Zur Gegenversammlung vom Bündnis „Pro Choice“ kamen laut Polizei 800 Menschen. Durch diese sei es zu „mehreren Störungen“ gekommen, sagte eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei habe auch unmittelbarer Zwang ausgeübt werden müssen. Nach aktuellem Stand habe es keine Verletzungen gegeben. Unter anderem hielten die Gegendemonstranten mit einer Blockade den Kundgebungszug auf. Insgesamt seien mehr als 300 Polizeikräfte im Einsatz gewesen.
Den „Marsch für das Leben“ unterstützten auch in diesem Jahr einige katholische Würdenträger. Unter anderem der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer nahm an der Veranstaltung teil. Das Bistum Regensburg veröffentlichte am Samstag auf der Plattform „X“ ein Video, wie Voderholzer zum Abschluss der Kundgebung allen Teilnehmern den Segen spendet. Grußworte auf der Veranstaltungs-Website hatten der Passauer Bischof Stefan Oster, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke verfasst.
Das Bündnis „Pro Choice“ hatte die Veranstaltung, die heuer zum fünften Mal stattfand, zuvor als einen „relevanten Ort rechter Vernetzung“ bezeichnet und zum Gegenprotest aufgerufen. Seit Jahren liefen öffentlichkeitswirksam Vertreterinnen und Vertreter der AfD bei der Demonstration mit, hieß es. Kritiker des Marschs beklagen die halbherzigen Bemühungen der Veranstalter, sich von Teilnehmenden aus dem radikal und extrem rechten Spektrum abzugrenzen. (1491/03.05.2025)