Leipzig – Die Leipziger Universitätsbibliothek präsentiert eine fast 500 Jahre alte Chorhandschrift aus Wittenberg erstmals der Öffentlichkeit. Es handelt sich um ein erst vor wenigen Monaten in Leipzig entdecktes einzelnes Doppelblatt einer vormals mindestens 130 Seiten starken Pergamenthandschrift. Dieses ist ab jetzt bis 7. Januar in einer Ausstellung der Bibliothek zu sehen, wie der Leiter des Handschriftenzentrums der Universitätsbibliothek, Christoph Mackert, sagte. Es dürfte dem Experten zufolge das älteste bekannte Zeugnis aus der Gottesdienstpraxis der jungen protestantischen Kirche sein.
Das verzierte großformatige Doppelblatt (eine Seite ist 37,5 mal 26 Zentimeter groß) wird auf die Zeit um 1530 datiert. Es enthält drei deutschsprachige Kirchengesänge und ein lateinisches Stück. Mackert hatte es in der Leipziger Universitätsbibliothek in einer Sammlung mittelalterlicher Handschriften gefunden. Das Fragment dokumentiert die gelebte Praxis des reformatorischen Kirchen- und Chorgesangs in Wittenberg.epd
Artikel teilen: