Der Gymnasiallehrerverband bpv spricht sich für mehr „Karteln statt Daddeln“ an Bayerns Schulen aus. „Schafkopfspielen schult neben den mathematischen und strategischen Kompetenzen auch die soziale und emotionale Intelligenz“, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes (bpv), Michael Schwägerl, am Freitag laut Mitteilung in München. Schafkopfen sei damit „ein durchaus gymnasiales Thema“. An diesem Sonntag (12. Januar) wird der erste Weltschafkopftag gefeiert.
Bereits seit 2018 setze sich der Verband dafür ein, dass das bayerische Kartenspiel an den Schulen gefördert wird – beispielsweise in Arbeitsgemeinschaften, Wahlkursen oder P-Seminaren für die Oberstufe. Dabei sollte es ums Erlernen und Spielen des Spiels „bis hin zur Organisation von Schafkopf-Turnieren“ gehen, so der bpv. Auch der Augsburger Schulpädagogik-Professor Klaus Zierer sagte, dass „der Bildungsgehalt des Schafkopfs“ enorm hoch sei. Kein digitales Spiel könne dem „Karteln“ das Wasser reichen.
„Schafkopfen“ sei eine gesamt-bayerische Tradition, die zugleich ein Abbild der Vielfalt des Freistaats sei, so der bpv. Der Verband betonte auch die soziale Komponente: Die direkte Interaktion mit dem echten Gegenüber, dem man in die Augen sieht, stelle einen „sinnvollen und notwendigen Ausgleich“ zur weiter zunehmenden Digitalisierung auch des Unterrichts dar. Die Voraussetzungen fürs „Karteln“ seien dabei denkbar gering: Es brauche dafür „nicht mehr als ein bayerisches Blatt mit 32 Karten und vier Spieler“. (00/0064/10.01.2025)