Bayerns Schülerinnen und Schüler sollen sich künftig einmal pro Woche mit der Verfassung und dem Grundgesetz befassen. Kritik an diesem Plan übt nun der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll. Er sagte der “Mediengruppe Bayern” mit den Blättern “Passauer Neue Presse”, “Donaukurier” und “Mittelbayerische Zeitung” (Freitag) zu dem Vorhaben der Staatsregierung, eine “Verfassungsviertelstunde”, einzuführen: Die Absicht, die demokratische Grundordnung stärken zu wollen, sei nachvollziehbar. Ihm missfalle aber, dass eine gesellschaftliche und politische Aufgabe vor allem von den Schulen gelöst werden solle.
Nach Ansicht von Düll wäre es sinnvoller, dass Schulen, Familien und gesellschaftliche Institutionen gemeinsam dieses Ziel verfolgten. Die Schulen leisten seinen Worten nach schon viel für die politische Bildung der Schüler. “Bei der ‘Verfassungsviertelstunde’ kommt es auf die Umsetzung an, dass sie nicht zu einer Pflichtübung verkommt.” Auch wenn es allgemeine Konzepte geben werde, so müsse “doch jede Lehrkraft die richtige Herangehensweise für die jeweilige Gruppe finden. Da passen keine Schablonen.”