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Lebensrechts-Verein kritisiert Koalitionspläne zu Abtreibung

Union und SPD haben ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Was darin zum Thema Abtreibung steht, bemängelt nun die Aktion Lebensrecht für Alle. Der Verein stößt sich gleich an mehreren Punkten.

Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD hinsichtlich des Themas Abtreibung. Möglichkeiten zur Abtreibung wollten die Parteien besser fördern als solche zur Geburt, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag aus Augsburg. Zudem monierte ALfA-Bundesvorsitzende Cornelia Kaminski die Pläne zur Finanzierung von Abtreibungen sowie die angestrebten Veränderungen in der medizinischen Weiterbildung zu dem Thema.

Kaminski erklärte, Abtreibungen sollten laut Koalitionsvertrag in Wohnortnähe möglich sein. Dass es flächendeckend Kreißsäle zur Entbindung geben solle, werde Schwangeren dagegen nur zugesichert. “Das verstehe, wer will.”

Ferner wollten die Regierungsparteien in spe bei Schwangerschaftsabbrüchen die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung erweitern. Kaminski warnte vor weiteren Schritten zu “Abtreibungen auf Krankenschein”. Dies würde “nach der Streichung des Werbeverbots für Abtreibung durch die Ampelkoalition eine erneute Verwässerung des Schutzkonzeptes für das Leben ungeborener Menschen” bedeuten.

Kaminski ergänzte, es gebe zudem das Versprechen, die medizinische Weiterbildung in Bezug auf Abtreibungen zu verbessern. Sie hoffe, das heiße, dass damit künftig auch die psychischen Folgen und die Risiken bei chemischen Abtreibungen in den Blick genommen würden. Zu befürchten sei allerdings, dass damit Schritte in eine andere Richtung gemeint seien, nämlich “eine vorgeburtliche Kindstötung als normale medizinische Leistung erscheinen zu lassen”.

ALfA ist nach eigener Darstellung ein von politischer und religiöser Anschauung unabhängiger Verein mit rund 11.000 Mitgliedern, der für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen eintritt.