Bei der Bildungsmesse didacta in Stuttgart hat es am Stand der AfD eine Protestaktion gegeben. Die Partei ist erstmals als Aussteller vor Ort. Dutzende Menschen forderten singend Widerstand gegen Faschismus.
Bei Europas größter Bildungsmesse didacta in Stuttgart hat es am Dienstag eine lautstarke Protestaktion am Stand der AfD gegeben. Eine Gruppe von mehr als 50 Personen stellte sich am Mittag direkt vor dem AfD-Stand in Halle 7 auf und sang minutenlang: “Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen den Faschismus hier im Land, haltet fest zusammen, haltet fest zusammen!” Der Protest, der zahlreiche Zuschauer und Medienvertreter anzog, blieb friedlich.
Aufgrund der Aktion wurde der Stand der in Teilen rechtsextremen Partei für rund 20 Minuten verdeckt. Danach zog die Protestgruppe weiter. Mitorganisatorin Dorothee Berres von “Teachers for Future” sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): “Es handelt sich um eine Graswurzelbewegung, die sich aus Ausstellern gebildet hat.” Damit wolle man gegen die Entscheidung der Veranstalter protestieren, den Stand der AfD zuzulassen. Auch die Bildungsgewerkschaft GEW und Greenpeace seien an der Aktion beteiligt.
Für heftige Debatten sorgte bereits im Vorfeld, dass die AfD mit einem Stand auf der didacta vertreten ist. Sie will nach eigenen Angaben ihr Bildungsprogramm vorstellen. Erstmals beteiligen sich politische Parteien als Aussteller an der Messe. Auch die baden-württembergische CDU, die Landes-Grünen, die FDP, die Linke und Volt präsentieren sich in Halle 7.
Die Messe Stuttgart und der didacta-Verband erklärten zur AfD-Präsenz, die Zulassungskriterien der didacta sähen “politische Institutionen” als potenzielle Aussteller vor. Es gebe in den Statuten keine rechtliche Handhabe für einen Ausschluss der AfD. Es gelte die Neutralitätspflicht gegenüber allen Ausstellerinnen und Ausstellern.