Auf dem Gipfel der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) haben die Regierungen von 30 Ländern „einseitige Zwangsmaßnahmen“ abgelehnt, die gegen das Völkerrecht verstoßen, einschließlich solcher, „die den internationalen Handel einschränken“. Wie der Nachrichtensender Telesur berichtete, bekräftigte somit die große Mehrheit der in Tegucigalpa anwesenden Delegationen – mit Ausnahme von Argentinien, Nicaragua und Paraguay – ihre ablehnende Haltung gegenüber der Praxis der Vereinigten Staaten, einseitig Wirtschaftsblockaden und andere Sanktionen zu verhängen.
Auf dem 9. Celac-Gipfel warnten Kuba und Kolumbien davor, dass US-Präsident Donald Trump Maßnahmen gegen die Souveränitätsgarantien der Region beschließen könnte.
Wechsel an der Celac-Spitze
Auf dem Gipfeltreffen übergab zudem die Präsidentin von Honduras, Xiomara Castro, den Vorsitz der Celac an Gustavo Petro, das Staatsoberhaupt von Kolumbien. Petro will in seiner Amtszeit die „gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit“ ins Zentrum seiner Bemühungen stellen.
In einem Schreiben an die versammelten Staats- und Regierungschefs mahnte der ehemalige Präsident von Uruguay, José Mujica, die Länder der Region hätten zwar ihre politische Unabhängigkeit erreicht, seien aber immer noch „wirtschaftlich abhängig“ und unterhielten untereinander „lächerlich“ schwache Handelsbeziehungen. Die Bemühungen um die Einheit Lateinamerikas und der Karibik dürften nicht aufgegeben werden, so der 90 Jahre alte Politiker.
Gründung der Celac als Gegenpol zur OAS
Die Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten wurde 2011 auf Initiative des damaligen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, gegründet, als Gegenentwurf zu den von den USA dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).