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Landeskirche verleiht Wilhelm-Freiherr-von-Pechmann-Preis

Vier Preisträgerinnen und Preisträger erhalten am kommenden Montag (4. November) für ihre Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus den Wilhelm-Freiherr-von-Pechmann-Preis der bayerischen evangelischen Landeskirche. Die Verleihung des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preises findet ab 19 Uhr in der Münchner St.-Markus-Kirche statt, teilte die Landeskirche am Mittwoch mit. Grußworte sprechen Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, sowie Armin Wouters, der Direktor des Erzbischöflichen Ordinariats München.

Einen Sonderpreis vergibt die Jury unter dem Vorsitz der Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel und des Regionalbischofs Thomas Prieto Peral an das Erinnerungs- und Demokratie-Projekt „Die Rückkehr der Namen“ des Bayerischen Rundfunks (BR). Der Arbeitskreis „Erinnerungskultur Obermain, Kulmbach, Coburg und Kronach“ wird für die Ausstellung „Da 49, Da 512 – Züge in den Tod“ über die Ermordung jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Oberfranken prämiert.

Paula Lochte und Oliver Halmburger mit ihrem Team erhalten Preise für die Doppel-Einreichung vom ARD-Fernseh-Dokudrama „Hitlerputsch 1923: Das Tagebuch der Paula Schlier“ und der zugehörigen Podcast-Serie „Paula sucht Paula“ über die Schriftstellerin und Journalistin Paula Schlier. Die Projektgruppe von Rainer Schulz, Stefan Diezinger und Karl-Heinz Seyerlein wird für ihre umfangreiche Quellen- und Materialsammlung „Die Partei ruft“ zur Geschichte der Stadt Leutershausen (Landkreis Ansbach) während der NS-Zeit ausgezeichnet.

Der Preis erinnert an Wilhelm Freiherr von Pechmann (1859-1948), den ersten gewählten Präsidenten der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Laut Landeskirche erhob Pechmann in der Zeit des Nationalsozialismus aus christlicher Überzeugung seine Stimme für Menschenwürde, gegen Rassismus und Antisemitismus. Damit habe er ein Beispiel gegeben, das auch heute motiviere, öffentlich und couragiert für ein christliches Bild vom Menschen einzutreten, hieß es in der Mitteilung. (00/3267/30.10.2024)