Die sechzehn Tier-Auffangstationen des Landes Niedersachsen arbeiten aktuell an der Belastungsgrenze, weil sie ausgesetzte Exoten versorgen müssen. Darauf weist der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz anlässlich des Welttierschutztags am 4. Oktober hin. „Wir appellieren an alle, sich aktiv für den Schutz von Tieren einzusetzen und verantwortungsvolle Entscheidungen im Umgang mit Haustieren zu treffen“, sagte Mirja Püschel vom Bereich „Internationaler Artenschutz“ des Landesbetriebs am Freitag in Hannover.
Es werde immer beliebter, exotische Tiere wie etwa Schlangen, Papageien oder Schildkröten als Haustiere zu halten, sagte Püschel weiter. Doch die Haltung und Pflege der Tiere sei anspruchsvoll und überfordere viele. „Als Ausweg sehen viele leider immer mehr das Aussetzen der Tiere, was nach dem Tierschutzgesetz verboten ist.“
Die Zahl der abgegebenen Tiere übersteige zunehmend die räumlichen und personellen Kapazitäten der Betreuungsstationen, sagte Tierarzt Florian Brandes vom Artenschutzstation Sachsenhagen. Dabei nehme die Zahl der betreuten Reptilien zu. Indes könnten nicht-heimische Tiere nicht wieder ausgesetzt werden. Sie blockierten daher Betreuungsplätze für heimische Tiere wie Singvögel, Eichhörnchen und Igel.
Der 4. Oktober, der Tag des Heiligen Franz von Assisi (1181 – 1226), wird international von Tierschützern als „Welttierschutztag“ begangen. Franz von Assisi war Begründer des Ordens der Franziskaner und gilt als Schutzpatron der Tiere. Der internationale Aktionstag wurde 1931 ins Leben gerufen.