Die NRW-Landesregierung mahnt Landwirte und Jäger zu einer erhöhten Wachsamkeit vor der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Anlass ist der Fund eines positiv auf die Tierseuche getesteten Wildschweins im hessischen Landkreis Groß-Gerau, wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Das Auftreten der Tierseuche im südlichen Teil von Hessen zeige, wie hoch die Gefahr der Einschleppung auch nach NRW sei.
Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) erklärte: „Nordrhein-Westfalen ist im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest gut aufgestellt.“ Gleichwohl müsse man wachsam bleiben. Vor allem Landwirte und Jägerschaft seien aufgerufen, „noch achtsamer als ohnehin bei der Beobachtung vor allem von Wildschweinen zu sein. Nur gemeinsam können wir ein Verbreiten der Seuche verhindern.“
Auch die restliche Bevölkerung könne einen Beitrag leisten. Der ASP-Erreger könne über Kleidung, Autoreifen oder Nahrungsmittel übertragen werden. Ein weggeworfenes Wurstbrot könne für Tiere, die es verzehren, zum Problem werden, wenn dadurch der Virus übertragen wird. In nicht erhitzten Fleisch- und Wurstwaren könne der Erreger für Tiere monatelang infektiös bleiben. Gerade auf Rastplätzen entlang der Reiserouten sei daher „erhöhte Sorgfalt beim Umgang mit Lebensmitteln“ notwendig.
Funde von toten Wildschweinen sollten unmittelbar per Telefon (0201/714488) oder E-Mail an nbz@lanuv.nrw.de an die Bereitschaftszentrale des Landesumweltamtes gemeldet werden, hieß es. Die Stelle kümmere sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des aufgefundenen Wildschweins auf ASP.
Das Land NRW hat bereits Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um einem Ausbruch der Tierseuche zu begegnen. So wurde 2019 ein Rahmenvertrag mit einem privaten Dienstleister abgeschlossen. Sie soll im Ausbruchsfall die betroffenen Kommunen unterstützen und – bis auf die Entnahme der Wildschweine – vor Ort alle notwendigen Arbeiten erledigen. Zudem hat das Land eine eigene ASP-Suchhundestaffel.