Boko Haram behält ein christliches Mädchen
Abuja – Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat mehr als 100 im Februar im Norden Nigerias entführte Schülerinnen freigelassen. Nur ein Mädchen ist noch in den Händen der Miliz, weil es sich weigerte, zum Islam überzutreten. Die 15-jährige Christin Leah Sharibu lehnte es ab, im Gegenzug für die Freilassung ihren Glauben abzulegen, wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtete. Fünf der verschleppten Mädchen sind gestorben. epd
Landeskirche erforscht eigene NS-Geschichte
München – Erstmals erforscht eine evangelische Landeskirche die NS-Geschichte ihrer Mitarbeiter. Der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern kündigte in München an, den Umgang mit NS-belasteten Mitarbeitern nach 1945 erforschen zu wollen. Es handle sich um das erste derartige Projekt einer Gliedkirche der EKD. Binnen zwei Jahren sollen dazu die Akten von mehr als 2300 Personen durchforstet werden. KNA/UK
Markus Grübel Beauftragter für Religionsfreiheit
Berlin – Der CDU-Politiker Markus Grübel wird Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit. Der 58-jährige Katholik soll das in dieser Wahlperiode neu geschaffene Amt antreten, das dem Recht auf freie Ausübung des Glaubens Aufmerksamkeit verschaffen soll. Der aus Esslingen am Neckar stammende Politiker war zuletzt Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium und unter anderem Vorsitzender der unabhängigen Kommission sexueller Missbrauch der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Missbrauchsbeauftragter für die katholische Militärseelsorge.
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm würdigte das neu geschaffene Amt als „Ermutigung nicht nur für uns Kirchen“.
Der bisherige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) wurde zum Beauftragten der Unionsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften ernannt. Der 57-jährige Protestant gehört der EKD-Synode an. epd/UK
Lebenshilfe warnt vor Routine-Checks auf Down-Syndrom
Berlin – Die Bundesvereinigung Lebenshilfe hat vor Routine-Checks mit einem Bluttest zur frühzeitigen Erkennung von Trisomie 21 gewarnt. Der Gen-Defekt dürfe nicht systematisch bei allen Schwangeren gesucht werden, erklärte der Verein in Berlin mit Blick auf den Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März. Dies würde der UN-Behindertenrechtskonvention widersprechen. Ob die Krankenkassen die Kosten von bis zu 500 Euro, die werdende Eltern bislang selbst bezahlen müssen, künftig übernehmen müssen, wird derzeit geprüft. Die Lebenshilfe lehnt eine Kassenzahlung des Tests als „verheerendes Signal“ an Menschen mit Down-Syndrom und ihre Familien ab. „Es kann einfach nicht sein, dass Familien mit Kindern mit Down-Syndrom immer wieder gesagt wird, das müsse doch heute nicht mehr sein“, betonte die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt. epd/UK
Bedford-Strohm warnt vor der Macht von Internetkonzernen
Frankfurt am main – Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat vor „unglaublichen Machtkonzentrationen“ von Internetkonzernen gewarnt. „Man muss sich nur einmal klarmachen, was es bedeutet, wenn ein privater Konzern wie Facebook jenseits jeder demokratischen Kontrolle durch die Änderung seiner Algorithmen mal eben so das tägliche Kommunikationsverhalten von 1,4 Milliarden Facebook-Usern umpolt“, schreibt der EKD-Chef in einem Gastbeitrag für das in Frankfurt am Main erscheinende evangelische Monatsmagazin „Chrismon“. Politik und Gesellschaft müssten eine intensive zivilgesellschaftliche Debatte über die digitale Revolution und ihre Folgen für das Gemeinwesen führen. KNA
Bundesverband Tafel verurteilt Rassismus und Diskriminierung
Berlin – Der Bundesverband Tafel hat sich gegen Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen. „Wir stehen als Nährboden für radikale, antidemokratische Überzeugungen und Panikmache nicht zur Verfügung“, erklärte der Vorsitzende des Dachverbandes aller Tafeln, Jochen Brühl, in Berlin anlässlich des internationalen Tags gegen Rassismus. Die Diskussion über die Essener Tafel habe gezeigt, wie anfällig das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland für Hetze und Stimmungsmache sei, sagte Brühl. KNA/UK
Pro Asyl: „Schäbiges“ Flüchtlingsabkommen beenden
Frankfurt am Main – Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat das vor zwei Jahren zwischen der EU und der Türkei geschlossene Flüchtlingsabkommen scharf kritisiert. Der „schäbige Deal“ gehe zulasten der Rechte von Flüchtlingen und müsse beendet werden, forderte Pro Asyl in Frankfurt am Main. Die Türkei sei kein „sicherer Drittstaat“. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan führe einen „völkerrechtswidrigen Angriff“ gegen die kurdische Enklave im nordsyrischen Afrin und produziere mittlerweile die Flüchtlinge, für deren „Abwehr“ er sich „von der EU hofieren und bezahlen lässt“, so Pro Asyl. KNA