Niedersachsens Migrationsbeauftragter Deniz Kurku hat die Gesellschaft aufgerufen, sich mit Geflüchteten zu solidarisieren und „Allianzen gegen ein Klima der Intoleranz und des Hasses“ zu bilden. „Die Rechte Geflüchteter und unsere Demokratie gehören unwiderruflich zusammen“, sagte Kurku dem Evangelischen Pressedienst (epd) anlässlich des des Weltflüchtlingstags am Donnerstag (20. Juni). „Der Blick in die Herkunftsländer geflüchteter Menschen führt uns stetig vor Augen, wie privilegiert wir in Frieden und demokratischer Freiheit in Deutschland und der Europäischen Union leben.“
Kurku zufolge hat die Zahl der Menschen, die gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen, mit über 120 Millionen weltweit zum bereits zwölften Mal einen neuen Höchstwert erreicht. „Unser Fokus sollte daher die Umstände in den Blick nehmen, vor denen die Menschen fliehen, und einen internationalen Schulterschluss zur Bekämpfung von Fluchtursachen unterstützen“, sagte der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe. Er plädierte dafür, die Einhaltung der „menschen- und flüchtlingsrechtlichen Standards“ an den europäischen Außengrenzen besonders kritisch im Blick zu behalten.
Wichtig sei es, das Ankommen Schutzsuchender vor Ort zu unterstützen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen, betonte Kurku. Integration stelle einen Prozess dar, der für Geflüchtete wie für die aufnehmende Gesellschaft herausfordernd sei. Langfristig aber komme ein möglichst schneller Zugang zu Sprache, Bildung, Arbeit und Kultur den Einzelnen und der Gesamtgesellschaft zugute. „Wir erkennen daher am Weltflüchtlingstag den großen Beitrag an, den viele Geflüchtete in ihre neuen Gemeinschaften einbringen.“
Der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen fand erstmals am 20. Juni 2001 statt. Seit 2015 gedenkt die Bundesregierung jährlich der weltweiten Opfer von Flucht und Vertreibung sowie der deutschen Vertriebenen. In diesem Jahr findet eine Gedenkstunde im Konzerthaus Berlin mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) statt.