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Kongress zu 140 Jahre Gewaltgeschichte der Berliner Kongo-Konferenz

140 Jahre nach der Berliner Kongo-Konferenz 1884/1885 sollen vom 25. bis 27. April am historischen Ort die Folgen der damaligen Aufteilung des afrikanischen Kontinents diskutiert werden. Zu dem dreitägigen Treffen werden Akteurinnen und Akteure aus bildenden und darstellenden Künsten, Film, Musik, Architektur, Literatur, Wirtschaft sowie Geistes- und Sozialwissenschaften in Berlin erwartet, wie das Haus der Kulturen der Welt (HKW) als Veranstalter am Mittwoch in der Bundeshauptstadt mitteilte. Auf dem Programm stünden Gespräche, Vorträge, Lesungen und Musik.

Basierend auf einem Konzept des senegalesischen, in Berlin lebenden Künstlers Mansour Ciss Kanakassy sollen Möglichkeit und Bedingungen einer „deberlinisierten“ Weltordnung diskutiert werden, welche die 140 Jahre lange Gewaltgeschichte seit der Berliner Kongo-Konferenz überwindet, hieß es. 140 Jahre später erscheine es dringend notwendig, den Komplex kolonialer Aneignung zu entflechten, seine Nachwirkungen zu identifizieren und das Erbe zu tilgen. Die Ansätze und Thesen würden auch in einer umfangreichen Festschrift dokumentiert.

Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) hatte 1884 eine Konferenz in Berlin einberufen, um die Aufteilung und Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents zu organisieren. An der Kongo-Konferenz nahmen 14 europäische Länder sowie die USA und das damalige Osmanische Reich teil. Ziel war, jeweilige Einflussgebiete und wirtschaftliche Interessen zu sichern. In der Folge wurden die sozialen und politischen Strukturen Afrikas tiefgreifend verändert, mit Auswirkungen bis heute.