Das Museum Ludwig in Köln präsentiert seit Samstag die Ausstellung „Francis Alÿs – Kids Take Over“. Bis zum 3. August sind 30 Videoarbeiten und Gemälde aus Alÿs‘ Serie „Children‘s Games“ zu sehen, die spielende Kinder in unterschiedlichsten Regionen der Welt zeigen. Der 1959 geborene, international bekannte Künstler dokumentiert seit 25 Jahren Kinderspiele. Seine Arbeit zeigt, wie Kinder in verschiedensten Klimazonen teilweise ähnlichen oder auch unterschiedlichen Spielen nachgehen. Zu sehen sind Kinder zum Beispiel beim Seilspringen inmitten von Hochhäusern, beim Rollen in alten Reifen in einer Abraumhalde oder bei Bewegungsspielen in sandigen Steppen.
Dabei wird deutlich, wie Kinder es schaffen, auch unter widrigen Bedingungen zu spielen, etwa während des Kriegs in der Ukraine oder unter der Herrschaft des Islamischen Staates. Teil der Ausstellung im Museum Ludwig ist außerdem ein Projekt mit Kölner Kindern. Dazu übergab Alÿs einen Teil der Ausstellungsräume an 50 Schülerinnen und Schüler einer Grund- und einer Hauptschule, die dort gemeinsam eine Spielzone und ein Kindermuseum mit Kunstwerken aus der Museumssammlung gestalteten. Darüber hinaus realisiert Alÿs einen neuen Film mit Kölner Kindern, der im Juni als Teil der Serie „Children’s Games“ in der Kölner Ausstellung uraufgeführt werden soll.
Alÿs hatte bereits zahlreiche internationale Ausstellungen, darunter im Museum of Modern Art in New York, in der Tate in London und 2022 auf der Biennale in Venedig. 2023 erhielt er den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. Der belgische Fotograf, Maler, Video- und Aktionskünstler lebt seit 1986 in Mexiko. Seine Arbeiten beschäftigen sich unter anderem mit Themen wie den Folgen der Globalisierung, Migration oder politischen Konflikten.