Etwa jede 20. Unterrichtsstunde ist an nordrhein-westfälischen Schulen im vergangenen Schuljahr ersatzlos ausgefallen. Das betraf 4,8 Prozent aller Schulstunden, wie die am Mittwoch vom NRW-Bildungsministerium veröffentlichte Unterrichtsstatistik 2023/24 zeigt. Gründe dafür seien etwa erkrankte Lehrkräfte, Konferenzen, Fortbildungen sowie verkürzte Schultage zu Ferien und Zeugnisausgaben oder an Einschulungstagen, Brauchtumstage sowie Elternsprechtage, hieß es.
Etwa jede zehnte Unterrichtsstunde wurde laut Statistik von anderen Lehrkräften vertreten (10,1 Prozent), etwa die Hälfte davon im vorgesehenen Fach (5,1 Prozent). Distanzunterricht wurde ebenfalls als Mittel gegen Unterrichtsausfall eingesetzt. Allerdings war der Anteil mit 0,4 Prozent sehr gering.
77,5 Prozent des Unterrichts fand den Angaben zufolge nach Plan statt. 6,2 Prozent der Stunden wurden in besonderer Form erteilt, etwa durch Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage, Praktika, Wettbewerbe, Schul- oder Sportfeste. Inklusive des Vertretungsunterrichts seien 93,8 Prozent der vorgesehenen Unterrichtsstunden erteilt worden.
In der gymnasialen Oberstufe sei bei Ausfällen meist das Eigenverantwortliche Arbeiten (EVA) eingesetzt worden, bei dem Schülerinnen und Schüler selbstständig Inhalte und Aufgaben bearbeiten, erklärte das Ministerium. Auf diese Arbeit entfielen insgesamt 1,4 Prozent des Unterrichts.
Schulministerin Dorothee Feller (CDU) betonte, die Ergebnisse seien Ansporn und Herausforderung zugleich. Mit der Statistik wolle man für „größtmögliche Transparenz“ sorgen und ein umfassendes Bild zur Situation an den Schulen erhalten. Sie kündigte an, das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung weiter voranzutreiben, die Schulen eng zu begleiten und zu unterstützen.
An der Erhebung haben laut Ministerium alle rund 4.400 öffentlichen Grundschulen, Haupt-, Real- und Gesamtschulen, Gymnasien, Sekundarschulen, Primus-Schulen und Förderschulen im Bereich der Lern- und Entwicklungsstörungen teilgenommen. An sogenannten Primus-Schulen wird das längere gemeinsame Lernen von Klasse eins bis zehn ohne Schulwechsel erprobt.