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Klimaaktivistin Luisa Neubauer setzt auf Hoffnung

Als erster Gast im neuen gemeinsamen Podcast der Katholischen Akademie in Bayern und von “Christ in der Gegenwart” wurde Luisa Neubauer begrüßt. Was ihr wichtig ist und warum die kirchliche Jugendarbeit sie geprägt hat.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer lässt sich nach eigenen Worten von Rückschlägen nicht entmutigen. Resignation sei der falsche Weg, sagte die 28-jährige Hamburgerin im am Freitag neu an den Start gegangenen Podcast “Vom Großen und Ganzen”. Dessen Gastgeber sind der Direktor der Katholischen Akademie in Bayern, Achim Budde, und der “Christ in der Gegenwart”-Redakteur Moritz Findeisen. Hoffnung zu haben, sei zwar keine Garantie, dass alles gut werde, räumte Neubauer ein und fügte zugleich hinzu: “Hoffnung ist für mich das Versprechen, das wir der Welt geben, auch dann nach Licht zu suchen, wenn es dunkel wird.”

Diese Kraft sei in ihrer aktivistischen Tätigkeit unverzichtbar und und habe sie auch im Privatleben getragen, als ihr Vater verstorben sei, bekannte die junge Frau. Im Kampf für mehr Klimagerechtigkeit sei der Hang des Christentums zur Apokalyptik deshalb nicht immer hilfreich: “Es gibt kein ‘zu spät’, es gibt nicht den point of no return. Es gibt planetare Kipppunkte, die uns in problematische Lagen zwingen.” In diesen gebe es aber immer noch einen Möglichkeitsraum, der dann nur stark beschränkt sei.

Wenn man überhaupt vom Weltuntergang sprechen wolle, dann besser im Plural, sagte Neubauer und erinnerte an durch Hurrikans zerstörte Gebiete oder ausgetrocknete Seen. Viel entscheidender ist es ihrer Ansicht nach, kleine Erfolge sichtbar zu machen, um so den Menschen das Gefühl zu vermitteln, nicht alleine dazustehen. Die Klimaerwärmung warte nicht auf schwächelnde Wirtschaften, erinnerte Neubauer. Vielmehr müssten begonnene Transformationsprozesse beschleunigt und ihre positiven Auswirkungen besser kommuniziert werden.

In dem Gespräch erzählte Neubauer, ihrer evangelischen Kirchengemeinde in Hamburg sehr verbunden zu sein, “weil ich dort als junge Person so ernstgenommen wurde”. Die Erfahrung, als junger Mensch Verantwortung für andere übernehmen zu dürfen, sei elementar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. “Wir reden gerade viel von der Vertrauenskrise – ich glaube aber, wir haben auch eine Zutrauenskrise. Und im kirchlichen Engagement lernt man dieses Zutrauen.”