Die Klassik Stiftung Weimar zeigt ab Freitag Installationen des Bildhauers Olaf Metzel. Die Ausstellung mit dem Titel „Deutschstunde“ thematisiere den aktuellen Zustand Deutschlands, sagte der Künstler am Donnerstag vor Ort. Zum Teil habe er seine gezeigten Werke speziell für den Ausstellungsort, das Rokokoschloss Belvedere bei Weimar, entworfen.
Leitidee sei für ihn gewesen, die Themen wie Flüchtlingspolitik und Bildungsmisere mit allen Facetten der Bildhauerei darzustellen. In einem zweiten Ausstellungsteil im Liszt-Haus präsentiere er Papierarbeiten, die zum Teil auch Vorskizzen zu seinen gezeigten Entwürfen beinhalten.
Er habe sofort zugesagt, als ihn die Anfrage erreicht habe, die Ausstellung zu gestalten, sagte Metzel. Die Stiftung habe für die Zeit von Sanierungsarbeiten im Schloss einen Ersatz für die ausgelagerte Dauerausstellung gesucht.
Mitgebracht hat er laut Direktorin der Weimarer Stiftungsmuseen, Annette Ludwig, auch zum Teil ikonische Arbeiten wie die Skulptur „Turkish Delight“, die eine bis auf ein Kopftuch nackte Muslimin zeige. Das Werk habe sich bereits tief in das kollektive Gedächtnis der zeitgenössischen Kunst eingebrannt. Die modernen Installationen inmitten des historischen Ambientes entwickelten dabei in Bezug auf Ästhetik und Farbigkeit eine besondere Verbindung.
Olaf Menzel wurde 1952 in Berlin geboren. Seit 1990 ist er Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Als Objektkünstler spielt er in seinen oft großformatigen Installationen aus Beton und Metall mit Provokationen und Denkanstößen.